Melina Macho-Boldt, a therapist in Berlin, has translated the basic instructions for Embodied Pause into German.
Sei ganz im Hier und Jetzt. Das klingt gut. Aber, wenn Du jemals versucht hast, vollkommen präsent zu sein, indem Du Dich einfach dazu gezwungen hast, weißt Du, wie schwer das sein kann. Besonders schwierig ist es, sich dazu zu bringen, ruhig zu sein, wenn man sehr aufgeregt sind. Das ist deswegen so schwierig, weil Du versuchst, Dich über sehr kräftige Impulse aus dem Nervensystem hinwegzusetzen: die Kampf-oder-Flucht-Reaktion, die in jedem von uns aktiviert wird, wenn wir Bedrohung wahrzunehmen.
Um dies effektiv “in den Griff bekommen”, musst Du akzeptieren, was im Inneren geschieht. Nimm die gesamte Erfahrung an und gehe in sie hinein, anstatt darüber auf abstrakte Weise nachzudenken. Aber gehe in sie hinein, ohne dich hineinziehen zu lassen.
Das klingt wie eine große Herausforderung. Und der Tat ist es sehr schwer, wenn Du es lediglich von außen versuchst, also nur darüber sprichst und nachdenkst, wie Dein Zugang zu dieser Erfahrung sein könnte. Es ist viel einfacher, wenn Du mit Deinen Gefühlen “in Kontakt“ trittst.
Es dauert nur eine Minute, um dies mittels Embodied Mindful Pause buchstäblich „Be-Greifen“ zu können:
- Es ist ein einfacher Weg, dies mit einem kleinen Ball zu tun. Es kann ein Tennisball zu sein, oder noch besser, einer dieser Stress-Bälle, die man drücken kann (suche nach Knautsch- oder Stressbällen im Internet).
- Halte den Ball in der einen Hand, drücke ihn, sodass Du das Gefühl entwickelst, das Halten und Drücken des Balls zu spüren. Gib den Ball in die andere Hand und drücke ihn erneut. Wechsle zwischen den beiden Händen hin und her.
- Mach das für eine Minute, schließe die Auge, richte Deine Aufmerksamkeit auf die Empfindungen in Hände und Arme, wenn Du das machst. Du musst nicht aufhören an andere Dinge zu denken, aber achte darauf dass mindestens ein Teil der Aufmerksamkeit auf die Empfindungen in Hand und im Arm gerichtet ist, wenn Du den Ball in Deinen Händen hast.
Embodied Mindful Pause ist etwas, das Du selbst im Alltag erkunden kannst.
Und es ist auch etwas, das Psychotherapeuten in den Sitzungen mit ihren Klienten verwenden können. Embodied Mindful Pause zum Bestandteil der Therapie zu machen ist sehr einfach. Alles was Du brauchst ist ein Gummiball. (Auf dieser Seite ist ein kurzes Video zur Anleitung).
Embodied Mindful Pause ist ein Weg, um die sensorische Wahrnehmung und das Verhalten zu erkunden. Es hilft Klienten buchstäblich in Kontakt mit deren Gefühlen zu kommen und ist ein Prozess verkörperter Erfahrung.
Therapeuten, die Interesse an der Erforschung von Embodied Mindful Pause in ihrer klinischen Praxis haben, und ihre Beobachtungen teilen möchten, sind herzlich dazu eingeladen mit Serge Prengel in Kontakt zu treten und bei seiner Studie mitzumachen.
Die Studie von Serge Prengel dient nicht dazu “beweisen, dass es funktioniert”. Vielmehr wird erforscht, wie Embodied Mindful Pause in unterschiedlichen klinischen Situationen eingesetzt werden kann und wie Du diese in Deine psychotherapeutische Arbeit integrierst.
Beispiele:
– Du kannst es als eine Möglichkeit verwenden die Sitzung mittels Pausen zu strukturieren;
– Oder als Möglichkeit die Sitzung mehr erfahrungsbezogen zu gestalten;
– Oder als Zugang zur Körperwahrnehmung und als Ressource für den Klienten;
– Oder als Weg, um mit der verkörperten Erfahrung (Embodiment) zu arbeiten.